Am Donnerstagabend ist es nun also passiert. Unsere 1. Mannschaft hat am 25. Spieltag der Bezirksliga Staffel 3 die erste Saisonniederlage unterschreiben müssen. Entscheidend dafür waren im Spiel beim FC Blau Weiß Weser vor allem die ersten 120 Sekunden. 1:2 (0:2) hieß es am Ende aus Sicht der Gäste, was gleichbedeutend mit dem Verlust der Tabellenspitze an den SV Heide Paderborn war (5:0 gegen Anreppen).

Der Zeiger der Uhr war noch nicht ganz zweimal rum, da ereignete sich die Situation, die den Ausgang des Spiels maßgeblich beeinflussen sollte. Der auch in der Folgezeit nie wirklich auf Spielhöhe agierende Schiedsrichter übersah bei einem langen Ball der Gastgeber eine eindeutige Abseitsposition, was Wesers einziger Spitze Lübke den Weg frei auf das Tor von Rene Wübbeke ebnete. Dieser hütete für den beruflich verhinderten Tayfun Türk den Kasten. Wübbeke eilte aus seinem Tor und versuchte an der Strafraumgrenze Lübkes Vorstoß mit einer Grätsche zu verteidigen. Leider legte sich dieser die Kugel jedoch am SCV-Keeper vorbei, so dass die Aktion in einem Foul endete und den fälligen Elfmeterpfiff nach sich zog. Überhaupt nicht nachzuvollziehen und schlicht nicht regelkonform war allerdings die Entscheidung des Unparteiischen, den SCV doppelt zu bestrafen und Wübbeke, dessen Attacke klar dem Ball galt, des Feldes zu verweisen. Da sich auch auf der Ersatzbank kein Torwart mehr befand streifte sich Jan Hölscher die Handschuhe über und ging zwischen die Pfosten. Den vom Gefoulten selbst getretenen Elfmeter konnte er jedoch nicht abwehren, so ging es also mit zehn Mann und 0:1 weiter. Dieses numerische Ungleichgewicht wäre einem verspätet ankommenden Zuschauer wohl gar nicht aufgefallen. Weser zog sich tief in die eigene Hälfte zurück und war nur darauf bedacht, den Ball über das Spielfeld zu dreschen, was von ihrem Trainer Heiko Bonan aber auch permanent lautstark gefordert wurde. Der SCV hingegen versuchte, das beste aus der Situation zu machen und legte den Vorwärtsgang ein. Kombinationsfußball war auf dem tiefen Geläuf kaum möglich, also mussten einfachere Tugenden her. Die ganz großen Möglichkeiten sprangen jedoch auch dabei nicht heraus. Stattdessen musste man sogar die bittere Pille des 0:2 schlucken. Ein abermals langer Ball wurde von Lübke im Strafraum mit dem Rücken zum Tor angenommen. Niclas Pöppe war zwar in unmittelbarer Nähe, konnte es aber nicht verhindern, dass Lübke sich um ihn herum drehte und mit einem strammen Schuss ins lange Eck erhöhte (37.). Mit 0:2 ging es auch in die Pause.

Der zweite Durchgang begann dann eigentlich nach Plan. Die Blau Gelben verlagerten das Geschehen direkt wieder in die gegnerische Hälfte und wurden schnell belohnt. Daniel Lütkefedder wurde im Strafraum gelegt, Wesers Wäsche sah dafür die Ampelkarte und sorgte somit wieder für ausgeglichene Mannstärke. Der zuletzt treffsichere Jan Welker nahm sich den Ball und trat zum Elfmeter an. Seinen Flachschuss konnte Weser-Torwart Pape zwar parieren, im Nachsetzen war Welker dennoch erfolgreich und verkürzte so auf 1:2 (53.). Genug Zeit, um noch für Zählbares zu sorgen. Doch die Zeit rannte und die Kugel wollte trotz Überlegenheit kein weiteres Mal über die Linie. Welker hatte noch die beste Chance, scheiterte jedoch ebenso an Pape (69.), wie kurz darauf Jens Schröder, dessen Freistoß so gerade noch von der Linie gekratzt wurde (72.). Bei einem Versuch des zur Pause eingewechselten Tim Schmidt war das Bein eines Verteidigers im Weg (81.), danach passierte nichts mehr an der Weser. Mit einer 1:2-Nieserlage im Gepäck ging es zurück in die Heimat.

Gut nur, dass sich schon am Montag die Gelegenheit bietet, wieder drei Punkte einzufahren. Dann gastiert nämlich der VfR Borgentreich um 15 Uhr im Beketal!

Der SCV spielte mit:

Wübbeke – Nesic, Pöppe, Dalecki, Smith (46. Schmidt) – Wegs (65. Dick), Schröder – Hölscher, Lütkefedder, Pohlmann – Welker (75. Leinung)

Tore:

1:0/2:0 Lübke (3., Foulelfmeter/37.), 2:1 Welker (53., Foulelfmeter)

Rote Karte:

Wübbeke (2.)