Es war das mit Spannung erwartete Spitzenspiel und beide Mannschaften lieferten den rund 400 Zuschauern auf dem gut besuchten Rothesportplatz auch entsprechend abwechslungsreiche 90 Minuten. Am Ende gab es beim 2:2 (1:1) keinen Sieger, das Unentschieden dürfte unserem SCV jedoch besser schmecken als den Gastgebern des SV Heide. Auch wenn ein dreifacher Punktgewinn für die Radtke/Jost-Elf sicher nicht unverdient gewesen wäre.

Vor allem im ersten Spielabschnitt kontrollierte man Spiel und Gegner. Der SVH entschied sich zunächst dafür, den Blau-Gelben weite Teile des Spielfeldes zu überlassen, was diese dankend annahmen und zügig Zug zum Tor entwickelten. Erste Annäherungen konnten erst noch vom Heider Defensivblock entschärft werden. Nach nicht einmal einer Viertelstunde ging es jedoch ganz schnell. Einen Ballgewinn im Mittelfeld nutzte Peyman Gorji, um mit dem Leder Tempo aufzunehmen. Der anschließende, genau getimte Steilpass fand in Daniel Lütkefedder einen dankbaren Abnehmer, der Kapitän vollendete aus zwölf Metern zur Führung (13.). Und nur wenig später hatten die Gastgeber wieder Schwierigkeiten mit dem Neuenbeker Tempofußball. Diesmal wurde Tim Schmidt auf die Reise geschickt und konnte von seinem Gegenspieler nur per klassischer „Notbremse“ darin gehindert werden, frei auf das SVH-Gehäuse zu zulaufen. Unglücklicherweise bewies der ansonsten gute Unparteiische in dieser Situation ein wenig zu viel Fingerspitzengefühl, indem er nur die gelbe Karte zog und Bergschneider so den fälligen Platzverweis ersparte (21.). Statt mit numerischer Überzahl für den SCV ging es also mit elf gegen elf weiter und auch nach Toren sollte wenig später Gleichstand herrschen. Mit der ersten nennenswerten Offensivaktion kam Heide nämlich zum Ausgleich aus heiterem Himmel. Eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld segelte in den Strafraum, wo sich Heides Sijecic im Kopfballduell gegen Julian Wiehmeier durchsetzen konnte. Sein Kopfball fand vom Innenpfosten den Weg ins Tor, keine Abwehrchance für Tayfun Türk im SCV-Gehäuse. Der Winterneuzugang von Fortuna Schlangen gab sein Debüt und stand für den gerade erst wiedergenesenen Rene Wübbeke zwischen den Pfosten. Das 1:1 war letztendlich gleichbedeutend mit dem Pausenstand.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich zunächst nicht viel am Gesamtbild. Der SCV übernahm direkt wieder die Kontrolle und ließ in Richtung des eigenen Tores keine große Gefahr aufkommen. Gefährlich wurde es vornehmlich auf der anderen Seite. In einer Situation sogar so gefährlich, dass Heides Schlussmann Müller den heranstürmenden Dino Nesic zu Fall brachte und Schiedsrichter Dräger folgerichtig auf Elfmeter entschied. Der Routinier Jan Welker trat an, Müller machte seinen Fehler jedoch wieder gut und parierte den Strafstoß. Auch der Nachschuss von Rene Wegs konnte aus kurzer Distanz geblockt werden (58.). Der SCV ließ sich dennoch nicht beirren und blieb weiter im Vorwärtsgang. Nach gut einer Stunde Spielzeit segelte dann eine Ecke von Jens Schröder so gefährlich auf den kurzen Pfosten, dass Sijecic ein zweites Mal traf. Diesmal jedoch ins eigene Tor und so führte erneut der Tabellenführer (62.). In der Folge merkte man bei den Bekekickern mit zunehmender Spielzeit jedoch das kraftraubende Tempo, welches sie bis dahin gegangen waren. Heide witterte seinerseits die Chance und verlagerte das Geschehen nun immer mehr Richtung SCV-Tor. Die Defensive des Spitzenreiters hielt den Offensivbemühungen der Gastgeber lange Stand, eine Situation sollte jedoch ausreichen, um den SVH zu Zählbarem zu verhelfen. Jens Strathaus ging im Strafraum etwas zu robust zu Werke, konnte nicht mehr rechtzeitig zurückziehen und touchierte seinen Gegenspieler so, dass dieser die Berührung dankend annahm. Kein böses, aber wohl ein elfmeterreifes Vergehen des Verteidigers. D’Angelo ließ sich die Chance nicht nehmen und platzierte die Kugel wuchtig vom Punkt in die Tormitte zum 2:2-Ausgleich, was gleichzeitig den Endstand bedeutete (81.).

Ein insgesamt gutes Bezirksligaspiel mit zwei ebenbürtigen Mannschaften, von denen der SCV noch die etwas bessere stellte, ohne sich mit dem Auswärtssieg zu belohnen. Die Gastgeber bleiben damit, bei einem Spiel mehr, vier Punkte hinter unseren Jungs platziert. Am nächsten Sonntag geht es mit einem Heimspiel weiter. Zu Gast auf der Bekekampfbahn ist dann ab 15 Uhr der SV Dringenberg.

Bei fupa.net gibt es eine Bildergalerie zum Spiel:

https://www.fupa.net/galerie/sv-heide-paderborn-scv-neuenbeken-257698/foto1.html

Der SCV spielte mit:

Türk – Nesic, Strathaus, Wiehmeier, C.Smith – Wegs, Schröder – Schmidt, Lütkefedder, Gorji (66. Pohlmann)– Welker (81. Leinung)

Tore:

0:1 Lütkefedder (13.), 1:1 Sijecic (26.), 1:2 Sijecic (62./Eigentor), 2:2 D’Angelo (81./Foulelfmeter)

Bes. Vorkommnis:

Müller hält Foulelfmeter von Welker (58.)