1. Mannschaft stolpert beim Kellerkind – 2:3 am Niesenteich

Das war nix. Nach der schwächsten Saisonleistung und einer über fast die gesamte Spielzeit blutleeren Vorstellung verlor unsere 1. Mannschaft gestern beim Kellerkind Suryoye Paderborn mit 2:3 (1:1) und hat sich somit innerhalb von nur zehn Tagen vom Tabellenführer zum Außenseiter im Kampf um die Bezirksligameisterschaft gemacht.

Dabei begann auf der Sportanlage am Niesenteich alles so, wie man es sich vor der Partie vorgenommen hatte. Torjäger Jan Welker hatte nach nicht einmal fünf Minuten bereits mal wieder zugeschlagen und für die frühe Führung gesorgt. Nachdem der links in der Viererkette agierende Mirko Vuletic den Ball an der Seitenauslinie mit einer beherzten Grätsche erobert hatte, gelang das Spielgerät zu Welker. Der zog ein paar Meter in die Mitte und schloss aus zwanzig Metern trocken ab, 0:1 (4.). Ein Start nach Maß. Der Torschütze signalisierte jedoch umgehend, dass es für ihn nicht weiter ging. Mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel humpelte er kurze Zeit später vom Platz und wurde durch Mark Leinung ersetzt. Es schien so, als ginge mit ihm auch der Schwung der frühen Führung, denn mit zunehmender Spielzeit kamen die Gastgeber immer besser ins Spiel und der SCV tat einfach zu wenig, um sich in eine noch bessere Ausgangsposition für die zweite Halbzeit zu bringen. Horoszko ließ nach einer Viertelstunde das erste Mal für Suryoye aufhorchen, als er von der rechten Seite kommend einen ersten Warnschuss abgab, jedoch deutlich zu hoch zielte (15.). Immer wieder führten nun lange Bälle der Aramäer dazu, dass sie das Spiel weitestgehend vom eigenen Tor weg verlagern konnten und über den ein oder anderen Nadelstich sogar selbst Torgefahr entwickelten. Während auf Seiten der Blau-Gelben Lütkefedder einen Querpass von Leinung in aussichtsreicher Position nicht erreichen konnte (29.) und auch Vuletic mit seiner Flanke keinen Abnehmer fand (38.) kam Suryoye kurz vor dem Halbzeitpfiff noch zu zwei guten Gelegenheiten. Zunächst konnte Türk noch einen Seitfallzieher von Kemadjou aus kurzer Distanz hervorragend parieren (44.). Bei der letzten Aktion des ersten Durchgangs sollte dann aber doch noch der 1:1-Ausgleich fallen. Eine Flanke von der rechten Seite versuchte Niclas Pöppe aus der Gefahrenzone zu köpfen, erwischte dabei allerdings unglücklich einen Paderborner Angreifer. Dem fiel das Leder vor die Füße, wieder war Türk zur Stelle doch im Nachsetzen stocherte Brinke die Kugel über die Linie (45.). Der Schiedsrichter pfiff erst gar nicht mehr an und schickte den SCV mit gesenkten Köpfen in die Kabine.

Den zweiten Durchgang gingen die Radtke/Jost-Schützlinge nun etwas druckvoller an. Ruwim Dick kam nach Doppelpass mit Lütkefedder zu einer ersten Gelegenheit (51.), danach verflachte das Tempo der Gäste jedoch umgehend wieder. Das gab Suryoye die Gelegenheit, seinerseits mutiger nach vorne zu agieren. Kemadjou blieb nach einem Eckball an der SCV-Abwehr hängen (59.) und Türk entschärfte einen Kopfball, ebenfalls nach einer Ecke, souverän (70.). Dann waren wieder die Bekekicker an der Reihe, die insgesamt aber weiter zu wenig für das Spiel taten und kaum mal den Ball über mehrere Stationen in den eigenen Reihen hielten. Dennoch ergab sich eine gute Chance zur erneuten Führung. Ein als Flanke gedachter Ball von Lütkefedder fiel als Bogenlampe gegen die Latte, Dick setzte nach und in der Mitte fehlten Leinung nur Zentimeter, um das Leder mit der Fußspitze zu erreichen (73.). Im Gegenzug dann die kalte Dusche bei sommerlichen Temperaturen. Wieder tummelten sich gleich mehrere Spieler vor Türks Kasten. Alle Klärungsversuche schlugen jedoch fehl und irgendwie gelang der Ball dann zu Markus Malke, der zum 2:1 einschoss (75.). Kurz darauf beinahe der Knockout, doch Türk parierte so gerade den Heber von Sroka noch vor der Linie (80.). Die Zeit lief gnadenlos gegen den SCV, der nun alles auf eine Karte setzte. Dick führte kurz vor Schluss einen Einwurf auf der rechten Seite schnell aus und überrumpelte so Suryoyes Defensive. Der eingelaufene Jan Pohlmann nahm den Ball mit in den Strafraum und legte zurück auf Leinung, der aus zehn Metern unter Mithilfe eines Gegenspielers das 2:2 erzielen konnte (87.). Suryoye-Keeper Öztas war schon unterwegs in die andere Ecke und konnte den abgefälschten Ball nicht mehr parieren. Doch auch ein Punkt war eigentlich zu wenig und so kannte der SCV auch in den Schlussminuten nur eine Richtung. Dick versuchte es auf Flanke von Vuletic noch einmal per Direktabnahme, der Ball war allerdings schwer zu nehmen und verfehlte das Ziel dann auch deutlich (88.). Drei Minuten Nachspielzeit gab es vom Unparteiischen oben drauf, die letzte Szene sollte jedoch den Gastgebern gehören. Kemadjou erreichte auf rechts einen Steilpass kurz vor der Grundlinie. In der Mitte fühlte sich niemand für den mitgelaufenen Demir zuständig. Wieder reagierte Türk auf den Abschluss aus fünf Metern mit einem starken Reflex. Der Ball fiel Demir jedoch erneut vor die Füße und beim zweiten Versuch hatte er dann keine Mühe zum 3:2-Endstand zu vollenden (90.). Eine völlig unnötige, aufgrund der gezeigten Leistung jedoch eine nicht unverdiente Niederlage für unsere Jungs.

Auch diesmal bleibt nicht viel Zeit, die Niederlage zu verarbeiten. Bereits am Donnerstag steht das nächste Auswärtsspiel im Kalender. Dann ist für 19:30 Uhr zum dritten Mal die Partie beim TSV Horn angesetzt, der gestern beim Hövelhofer SV mit 0:7 unter die Räder kam.

Der SCV spielte mit:

Türk – Vuletic, Pöppe, Dalecki, Pohlmann – Janik (54. Wegs), Schröder – Hölscher (38. Schmidt), Lütkefedder, Dick – Welker (6. Leinung)

Tore:

0:1 Welker (4.), 1:1 Brinke (45.), 2:1 Malke (75.), 2:2 Leinung (87.), 3:2 Demir (90.)

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