Borchen-Fluch geht weiter – SCV verliert 0:3 auf dem Hessenberg

Es bleibt dabei. Der SCV kann in Borchen nicht gewinnen. Auch im sechsten Anlauf seit Bezirksligazugehörigkeit blieb man Sonntagnachmittag auf dem Borchener Hessenberg sieglos. Eine Mischung aus Pech und fehlender Durchschlagskraft sorgte letztendlich sogar dafür, dass am Ende ein deutliches 3:0 (1:0) für den gastgebenden SC Borchen stand, der sich den Sieg im Laufe des Spiels auch ein wenig verdient hat.

Der Tabellenführer aus dem Beketal verpennte die Anfangsphase des Spiels und schien – trotz aller Warnungen ihres Trainers im Vorfeld – etwas überrascht ob der Zielstrebigkeit des SC. Das Tempo wurde in der Anfangsviertelstunde von beiden Teams hoch gehalten, erste Gelegenheiten ergaben sich aber zunächst nur für Borchen. Nach knapp einer Viertelstunde bewahrte Alexander Wulf seine Farben vor dem Rückstand, als er in einer Eins-gegen-Eins-Situation die Ruhe behielt und stark gegen Wegener parieren konnte (14.). Nur kurze Zeit später musste er erneut eingreifen, als sich ein Freistoß der Gastgeber gefährlich senkte. Wulf konnte so gerade noch zur Ecke klären (18.). Dann aber befreite sich der SCV ein wenig aus der Umklammerung und kam selbst zu einer ersten exzellenten Möglichkeit. Markus Dalecki setzte jedoch eine scharfe Hereingabe von Mark Leinung mit dem Knie aus sechs Metern neben das Tor (21.). Zudem zielte Alexander Doms aus dem Gewühl heraus etwas zu hoch (24.), ehe Borchen in dieser guten Phase der Blau-Gelben der Führungstreffer gelang. Eine eigentlich zu lang geratene Flanke von der rechten Seite konnte der bullige Ndoumi Kemadjou trotz Bedrängnis von zwei Neuenbeker Defensivleuten noch im Fallen erreichen und bugsierte den Ball so über den verdutzten Wulf hinweg zurück vor das Tor, wo sich Wübbeke im Kopfballduell gegen Wiehmeier durchsetzen und zum 1:0 vollenden konnte (26.). Der Rückstand schien den SCV allerdings in seinem Offensivdrang weiter zu stärken. Teilweise durchaus gefällig ließ man den Ball nun durch die eigenen Reihen zirkulieren und kam so zu weiteren Chancen. Die beste davon bot sich Leinung, als er bei einer hohen Hereingabe von Doms richtig spekulierte und vor seinem Gegenspieler an den Ball kam. Per Absatzdropkick setzte er das Spielgerät vorbei an Borchens Keeper Hofnagel, doch vom Innenpfosten prallte der Ball zurück in die Mitte, wo schlussendlich die Borchener Defensive klären konnte (32.). Der Ausgleich schien nun nur eine Frage der Zeit zu sein. Doms prüfte Hofnagel mit einem weiteren Schuss von der Strafraumgrenze (34.), nach der anschließenden Ecke wurde es turbulent. Miguel Soylu hatte sich auf links durchgesetzt und wurde beim Eindringen in den Strafraum von seinem Gegenspieler klar gestoßen. Der Angreifer kam dadurch zu Fall, für den Unparteiischen unverständlicherweise kein regelwidriges Vergehen. Der fällige Elfmeterpfiff blieb aus, wodurch dem SCV eine großartige Gelegenheit zum Ausgleich verwehrt blieb (35.). Die Bekekicker hatten mittlerweile klar die Kontrolle auf dem Spielfeld übernommen, Borchen blieb allerdings nach Ballgewinn immer wieder gefährlich. Vor allem über den schnellen Müller entstanden zwei, drei temporeiche Umschaltsituationen, bei denen die SCV-Defensive in höchster Not eingreifen musste. Dennoch wäre zumindest der Ausgleich vor der Pause verdient gewesen, es ging allerdings mit der knappen Führung für Borchen in die Kabinen.

Den zweiten Spielabschnitt begannen die Schützlinge von Marco Cirrincione dann nicht mehr ganz so druckvoll. Es fehlte ein wenig an klaren Aktionen und strukturiertem Angriffsfußball. So brachte man immer wieder den SCB ins Spiel, der nun vor allem über die linke Angriffsseite und über die agilen Ndoumi Kemadjou und Cazacu für Gefahr sorgte. Dem SCV fehlte es fortan an Ideen und dem nötigen Esprit, um mit Nachdruck auf das 1:1 zu gehen. Dennoch ergaben sich Möglichkeiten. Eine richtig gute Einschussgelegenheit hatte der eingewechselte Jan Welker, der auf Hereingabe von Peyman Gorji frei zum Schuss kam. Borchens Lappe warf sich jedoch für seinen bereits geschlagenen Keeper dazwischen und verhinderte so den Ausgleich (71.). Und auch Soylu brachte sich über die halblinke Seite in eine gefährliche Schussposition. Er verzog aus vierzehn Metern dann aber knapp (74.). Ein weiterer Abschluss von Rene Wegs war leichte Beute für Hofnagel (81.). So langsam tickte die Uhr gegen den SCV. Borchen schien die Luft auszugehen, doch dann beendete Cazacu alle Hoffnungen der Viktoria. Auf Kopfballvorlage von Wübbeke ließ er Wulf aus zwölf Metern keine Abwehrchance und sorgte so für die Vorentscheidung (87.). Drei Minuten waren noch zu gehen, aber so richtig Spannung sollte nicht mehr aufkommen. Ndoumi Kemadjou räumte nach einem Konter sogar noch die letzten Zweifel beiseite und besorgte den 3:0-Endstand (90.).

Eine bittere zweite Niederlage in Folge für den Sportclub, der damit den FC Nieheim trotz Punktgleichheit in der Tabelle vorbeiziehen lassen musste. Jetzt gilt es Aufbauarbeit zu leisten und die Kräfte wieder zu bündeln für die fünf ausstehenden Aufgaben vor der Winterpause, die es allesamt in sich haben werden. Weiter geht es mit dem Heimspiel gegen den SV Dringenberg, der die gestrigen Patzer der Konkurrenz nutzte und sich durch ein 6:2 über Ostenland auf den dritten Tabellenrang vorschob.

Der SCV spielte mit:

Wulf – Nesic, Wiehmeier, Horoszko – Gorji, Schröder, Janik (79. Wegs), Dalecki – Doms – Leinung (67. Welker), Soylu (79. Peters)

Tore:

1:0 Wübbeke (26.), 2:0 Cazacu (87.), 3:0 Ndoumi Kemadjou (90.)

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